An einem einzigen Abend – am 14. Oktober – wurde der erste europäische interaktive Spielfilm von einer Militärbasis live in verschiedene europäische in Kinos in Großbritannien, Deutschland und der Schweiz sowie online live übertragen. Die Live-Premiere wurde von 1 000 Kinozuschauern und weiteren 126 000 Online-Zuschauern mitverfolgt. Auf dieser Website stellen wir ein europäisches Archiv mit Interviews und Recherchematerial zur Verfügung, die das Bloodyminded-Projekt inspiriert haben.
Im Film begleiten wir SJ, die in eine Militärbasis einbricht, um die Asche ihres Urgroßvaters zu beerdigen, der im Ersten Weltkrieg den Dienst an der Waffe verweigerte. Dort fühlt sie sich auf einmal von Soldaten und von Geistern aus vergangenen Kriegen umgeben und merkt, dass sie sich ihrer eigenen Überzeugung zum Thema Krieg und Gewalt plötzlich nicht mehr so sicher ist.
Bloodyminded wurde im Rahmen von 14–18 NOW, dem offiziellen britischen Kunstprogramm zu 100 Jahren Erster Weltkrieg, produziert. Als erster europäischer interaktiver und live ausgestrahlter Spielfilm wurde er in einer einzigen Einstellung gedreht und – nur ein einzige Mal – in Kinos und online übertragen. Von Harold, dem Erzähler, wird der Zuschauer angeregt, über seine eigene Beziehung zum Thema Gewalt nachzudenken – als Individuum und als Mitglied einer Gesellschaft, die weiterhin Kriege in unserem Namen führt. Während der Live-Übertragung konnten sie ihre Kommentare über die Bloodyminded-Website teilen.
Während die Zuschauer die Handlung in Echtzeit mitverfolgten, hatten sie die Gelegenheit, über die Fragen von Erzähler Harold mit dem Film zu interagieren. Die Figur des Harold ist angelehnt an einen echten Kriegsdienstverweigerer aus dem Ersten Weltkrieg namens Harold Steele, dessen Geschichte Drehbuchautor Matt Adams bei seinen Recherchen im Imperial War Museum (London) entdeckte.
Der vom vierfach BAFTA-nominierten Künstlerkollektiv Blast Theory produzierte Film entführt das Publikum auf eine zugleich bewegende und aufwühlende interaktive Reise, die uns dazu auffordert, unseren eigenen Standpunkt über die Moralität des Krieges zu finden.
Hinweis: Diese Website enthält grafische Bilder und Inhalte, die für manche verstörend sein können.