Dominik Richert

  • Dominik Richert wird am 4. Mai 1893 im elsässischen St. Ulrich geboren.
  • Richert wird Landwirt.
  • 1913: Richert wird ins Infanterieregiment einberufen.
  • Im Ersten Weltkrieg dient Richert an der Westfront.
  • 1917: Er wird zum Unteroffizier befördert und befehligt eine Maschinengewehr-Abteilung. Er wird Zeuge der Besetzung Rigas und des Friedensvertrags von Brest-Litowsk.
  • 21. März 1917: Richert kommt als Maschinengewehrschütze in Frankreich zum Einsatz.
  • 23./24. Juli 1917: Richert läuft unter Lebensgefahr zu den Franzosen über – seine elsässische Herkunft erweist sich als Vorteil. Er wird zu einem déserteur alsacien („elsässischen Deserteur“).
  • 1918: Richert schreibt seine Kriegserlebnisse nieder und verwahrt seine Notizbücher auf dem Dachboden.
  • 1919: Er kehrt nach Hause zurück und arbeitet als Bauer. Er heiratet und bekommt zwei Söhne, Ulrich und Marcel.
  • 1960er: Richerts Notizbücher werden entdeckt und ins Bundesarchiv-Militärarchiv in Freiburg geschickt.
  • 1989: Richerts Aufzeichnungen werden zunächst auf Deutsch, dann auf Französisch und Englisch veröffentlicht und als Grundlage für eine Fernsehdokumentation genutzt. Er beschreibt darin die Schrecken des Krieges. In seinen Augen sind die Schuldigen die Militärführer Europas, während der Soldat immer das Opfer war, da er zu den einfachen Leuten gehörte.
  • Zu Kriegszeiten rebellierte Richert nie gegen die Militärführung. Trotz seiner Desertion blieb er Angehöriger des ersten Regiments. 
  • 1942 ist das Elsass wieder in deutscher Hand.
  • Richerts Söhne werden zum Militärdienst eingezogen.
  • Er ermutigt sie zur Flucht in die Schweiz. Daraufhin werden er und seine Frau zur Zwangsarbeit nach Deutschland geschickt.
  • Richerts Söhne schließen sich der französischen Résistance an.
  • Nach Ende des Zweiten Weltkrieges kehren Richert und seine Frau nach Hause zurück. Aufgrund ihrer Strapazen in Deutschland sind sie gesundheitlich sehr angeschlagen.
  • Ihre Söhne überleben beide den Krieg.
  • März 1977: Richert stirbt im elsässischen St. Ulrich.

1914 in Nordfrankreich wurde Richert befohlen, gefährliches Terrain zu durchqueren:

„Da es der sichere Tod gewesen wäre, weigerte ich mich, trotz des Lärmens der Vorgesetzten. Ein Unteroffizier gab mir den direkten Befehl, den Sprung zu machen. Ich sagte ganz kaltblütig zu ihm, er sollte mir’s mal vormachen, wozu ihm aber auch der Mut fehlte.“